Wenn Computerviren der Krebs des Internet sind, dann sind Abmahnungen mittlerweile zur Pest des Internets geworden.
Ursprünglich wurden Abmahnungen dazu eingeführt, dass man auf deutliche Weise jemanden darauf aufmerksam machen kann, dass hier auf einer Website ein Rechtsverstoß vorliegt. Es war nicht vorgesehen, dass Abmahnungen immer gleich etwas kosten sollen.
Heute jedoch sind Abmahnungen sehr stark in den Verruf geraten, Website-Betreiber abzuzocken. Man hört kaum noch von Abmahnungen, wo es erst dann ans Geld geht, wenn man den Mangel an der Website nicht unverzüglich abstellt. Nein, manch ein findiger, aber windiger Rechtsanwalt, der vermutlich auf ehrliche Weise kaum an Klienten kommt, hat sich dieses Tätigkeitsgebiet auserkoren, um Geld zu verdienen. Glücklicherweise hat das mittlerweile so mancher Richter mitbekommen, so dass solche Rechtsanwälte, die durch häufiges Abmahnen auffällig geworden sind, selbst ins Kreuzfeuer der Justiz geraten können.
Ich kann nicht verstehen, dass man bei einer Abmahnung so an die 1000€ Anwaltskosten zahlen soll, wenn eine deutliche Mail oder ein deutlicher Brief genügt hätte, um darauf hinzuweisen, dass hier ein Rechtsverstoß vorliegt. Dummerweise sind die Anwaltskosten in sehr weitem Rahmen legal. Sogar relativ hohe Anwaltskosten. Denn diese richten sich nach dem Streitwert, der üblicherweise vom abmahnenden Anwalt festgelegt wird. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt...
Gegen einen hohen Streitwert und damit die Höhe der Anwaltskosten anzugehen, erfordert meist, dass man selbst einen Anwalt einschaltet, der natürlich auch wieder kostet. Es ist also egal, ob man dagegen vorgeht oder nicht, es kostet meist eine ganze Stange Geld. Entweder füttert man den eigenen Anwalt oder eben den abmahnenden Anwalt.